Nils Petter Löfstedt – THE PIER im Rahmen der Internationalen Photoszene Köln, 17. – 25. September 2016

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Im Rahmen des Photoszene Festivals präsentieren die Kuratoren Katja Stuke und Oliver Sieber ihr Konzept „Innere Sicherheit / The State I am In“. Darin reflektieren sie die Grundprinzipien gesellschaftlichen Zusammenlebens: Was braucht ein Mensch, um sich sicher zu fühlen? Wodurch empfindet man Sicherheit? Auf diese Weise wird das Thema der Inneren Sicherheit wesentlich grundlegender und facettenreicher gedacht, als die stadtpolitische Situation es momentan einzig auf die Flüchtlingssituation einzugrenzen scheint.

Die Trennung in einen privaten und einen öffentlichen Bereich ist mit dem Gedanken des grundlegenden Schutzes individueller Freiheit und Autonomie vor unzulässigen Eingriffen des Staates oder der Gesellschaft verbunden. Seit einiger Zeit verändern sich nicht nur die Konzepte des Privaten sondern auch die damit verbundenen Verhaltensweisen. Das, was schützenswert ist oder was mit der Öffentlichkeit geteilt werden kann, wird unterschiedlich bewertet. Ununterbrochen können wir über Bilder an dem privaten Leben anderer teilhaben. Auf den Smartphones vermischen sich die eigenen Fotos mit Fotos von Freunden und Fremden; wir betrachten sie auf der gleichen Schnittstelle, nichts unterscheidet die eigenen Erinnerungen mit denen der anderen.

In den Ausstellungsräumen in der Ebertplatzpassage sind fünf künstlerische Positionen zusammengetragen, die sich u.a. auch mit der Frage nach Sichtbarkeit beschäftigen. In der Tiefgarage sind mit THE PIER Fotografien und Videos des Schweden Nils Petter Löfstedt zu sehen. Gemeinsam mit einer Gruppe von Freunden hat er in Malmö einen vergessenen unterirdischen Raum unter einem Pier entdeckt, für sich erobert und dort für eine kurze Zeit einen Ort gefunden, in dem sie zusammen sein und feiern konnten – und der am Ende eher aus bürokratischer Ideen- und Hilflosigkeit von der Stadt wieder zerstört wurde.

Fotografien prägen unseren Alltag. Sie sind wichtiger Bestandteil des persönlichen Lebens, der Freizeitgestaltung und dienen außerdem immer noch als Informationsquelle. Fotografien geben Auskunft über die politische, wirtschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Situation und sind eigenständige künstlerische Werke, deren Gestaltung und Ästhetik Aufmerksamkeit verdienen. „Innere Sicherheit“ als themengebender Schwerpunkt der Photoszene-Festivals 2016 versammelt unterschiedliche fotografische Positionen im Hinblick auf unterschiedlichen Aspekte: Politisch-gesellschaftliche Fragen sollen bei der Auswahl der fotografischen Positionen also genauso eine Rolle spielen wie die nach den privaten Aspekten von „Innerer Sicherheit“.

Die kuratierten Ausstellungen zum Themenkomplex Innere Sicherheit / The State I am In werden am Wochenende 16./17. September 2016 eröffnet und in folgenden Institutionen zu sehen sein:

* KUNSTRÄUME der Michael-Horbach-Stiftung (EÖ 17.9., Laufzeit 18.9.-15.10.)
* Kirche Sankt Gertrud (EÖ 16.9., Laufzeit 17.9.-30.9.)
* Tiefgarage Ebertplatz (EÖ 16.9., Laufzeit 17.9.-30.9.)
* Bruch & Dallas (EÖ 16.9., Laufzeit 17.9.-30.9.)
* GOLD + BETON (EÖ 16.9., Laufzeit 17.9.-30.9.)
* LABOR (EÖ 16.9., Laufzeit 17.9.-30.9.)